
„Abschied“ von Sebastian Haffner entführt ins Paris der 30er! Ein junger Jurist, eine Liebe zwischen Freiheit und Unsicherheit. Kann Raimund in Paris sein Glück finden, während in Deutschland der Schatten des Nationalsozialismus wächst? Eine Geschichte über Mut, #Liebe und #Veränderung. Jetzt entdecken!
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Sebastian Haffner – Ein Chronist für unsere Zeit 
Sebastian Haffner, geboren 1907 als Raimund Pretzel in Berlin, war ein außergewöhnlicher deutscher Journalist, Jurist und Historiker. Schon als Kind erlebte er die Wirren des Ersten Weltkriegs und wuchs in einer liberalen, weltoffenen Familie auf. Sein Vater war ein engagierter Schulleiter, der ihm Werte wie Gerechtigkeit und Neugier auf die Welt vermittelte. Haffner studierte Jura und begann eine Karriere als Jurist – doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 entschied er sich aus Überzeugung gegen eine Laufbahn im Staatsdienst und wurde stattdessen Journalist.
Warum Haffner heute noch relevant ist 
Was Haffner für unsere Zeit so besonders macht, ist seine Fähigkeit, die großen Umbrüche des 20. Jahrhunderts nicht nur zu analysieren, sondern sie auch als Mensch zu erleben und zu beschreiben. Er war kein distanzierter Historiker, sondern jemand, der mitten im Geschehen stand: Als die Nazis an die Macht kamen, floh er 1938 mit seiner jüdischen Verlobten nach England, wo er als politischer Kommentator und später als Autor unter dem Namen Sebastian Haffner bekannt wurde. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück und wurde zu einem der wichtigsten politischen Publizisten des Landes, der mit klarem Blick und oft auch mit Witz die Entwicklungen seiner Zeit kommentierte.
Für junge Menschen heute ist Haffner ein Vorbild, weil er zeigt, dass man auch in schwierigen Zeiten Haltung bewahren und seine Überzeugungen leben kann. Er war neugierig, mutig und bereit, neue Wege zu gehen – und seine Bücher sind bis heute voller Energie, Lebenslust und kluger Beobachtungen. Besonders spannend: Haffners Texte sind nie langweilig oder belehrend, sondern lebendig, manchmal ironisch, immer ehrlich. Sein früher Roman „Abschied“ ist dafür ein perfektes Beispiel: Hier begegnet uns ein junger Mann, der zwischen Liebe, Freiheit und politischer Unsicherheit seinen eigenen Weg sucht – genau wie viele junge Menschen heute.
Die Geschichte von „Abschied“ – Liebe und Freiheit im Schatten der Geschichte 
Ein junger Mann zwischen zwei Welten 
Im Mittelpunkt von „Abschied“ steht Raimund, ein junger Berliner Jurist Anfang zwanzig, der für ein paar Tage nach Paris reist, um seine große Liebe Teddy wiederzusehen. Paris, die Stadt der Freiheit, der Kunst und der Lebensfreude, ist für Raimund ein Sehnsuchtsort – ein Gegenentwurf zum düsteren, politisch angespannten Deutschland der frühen 1930er Jahre. Schon auf den ersten Seiten spürt man: Für Raimund ist diese Reise mehr als ein Kurztrip – es ist der Versuch, ein anderes Leben zu greifen, bevor es zu spät ist.
Raimund ist kein Held im klassischen Sinn. Er ist sensibel, nachdenklich, manchmal unsicher – ein typischer Vertreter des urbanen, liberalen Bürgertums jener Zeit, das zwischen Aufbruch und Angst schwankt. Seine Gedanken springen, seine Gefühle sind widersprüchlich: Einerseits bewundert er Teddy, andererseits kämpft er mit Eifersucht und der Angst, sie zu verlieren. Gerade diese Unsicherheit macht ihn so authentisch und nahbar.
Teddy – Freiheit und Unabhängigkeit in Person 
Teddy, die Frau, die Raimund so sehr liebt, ist das Gegenteil der deutschen Enge, aus der er kommt. Sie ist klug, unabhängig, voller Esprit und hat sich bewusst für ein Leben in Paris entschieden. Ihre jüdische Herkunft und ihr Wunsch nach Freiheit machen Paris für sie nicht nur zu einer Verheißung, sondern auch zu einem Schutzraum – weit weg von den drohenden Gefahren und dem aufkommenden Antisemitismus in Deutschland.
Teddy ist umgeben von einer schillernden Gesellschaft: Künstler, Intellektuelle, gestrandete Gentlemen – sie alle schätzen ihre Offenheit und ihren Charme. Für Raimund ist sie mehr als eine Geliebte: Sie ist Symbol für das Leben, das er sich wünscht, aber vielleicht nie erreichen wird.
Paris – Schauplatz der Möglichkeiten 
Die Stadt Paris ist in „Abschied“ mehr als nur Kulisse – sie wird zum eigenen Charakter. Zwischen Métro und Montmartre, in Cafés und auf den Straßen, entfaltet sich eine Atmosphäre von Leichtigkeit und Freiheit. Für Raimund ist Paris eine Projektionsfläche für seine Sehnsüchte: Hier scheint alles möglich, das Leben ist offen, die Zukunft ungewiss, aber voller Chancen.
Doch je länger Raimund bleibt, desto deutlicher wird ihm: Er ist ein Fremder in dieser Welt. Während Teddy in Paris Wurzeln schlägt, zieht es Raimund zurück nach Deutschland – nicht aus Überzeugung, sondern weil er spürt, dass er hier nicht wirklich dazugehört.
Liebe im Schatten der Geschichte 
Die Beziehung zwischen Raimund und Teddy ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Nicht, weil sie sich nicht lieben, sondern weil die Welt um sie herum sich verändert hat. Die Zeit der Unschuld ist vorbei – Deutschland steht am Abgrund, die Nationalsozialisten sind auf dem Vormarsch, und für Menschen wie Teddy wird das Leben in der alten Heimat immer gefährlicher.
Zwischen halben Versöhnungen und unausgesprochenen Abschieden versuchen die beiden, ihre Liebe festzuhalten. Doch die Zeit arbeitet gegen sie: Jeder Tag in Paris ist ein Tag, der unwiederbringlich verloren geht. Raimund will die Zukunft aufhalten, will das Glück einfrieren – aber er weiß, dass das nicht möglich ist.
Abschied – Ein Roman der Ungewissheit 
Was „Abschied“ so besonders macht, ist nicht die Handlung, sondern der Ton, die Atmosphäre, die feinen Beobachtungen. Haffner schreibt mit einer Mischung aus Wehmut und Witz, lakonisch und präzise, aber immer mit offenem Herzen. Die Sprache ist nervös, lebendig, manchmal melancholisch, dann wieder voller Ironie. Es gibt Passagen, die an Kästner oder Tucholsky erinnern, aber alles bleibt durchdrungen von der Unsicherheit eines jungen Mannes, der zu viel denkt und zu wenig weiß – weil die Welt noch offen ist, aber schon dabei, sich zu verschließen.
Raimund ist kein fertiger Mensch, sondern jemand, der zwischen Jugend und Verantwortung, zwischen Gefühl und Analyse, zwischen Weimar und NS-Zeit steht. Diese Schwebe, dieses „Dazwischen“, ist das Herz des Romans.
Ein Zeitdokument in Echtzeit 
„Abschied“ wurde 1932 geschrieben, an der Schwelle zur NS-Herrschaft – und genau das macht den Roman so einzigartig. Haffner beschreibt eine Welt, die noch nicht weiß, was auf sie zukommt. Es ist kein rückblickender, abgeklärter Text, sondern ein Dokument der Ungewissheit: Wie lebt man, wenn man spürt, dass alles, was einem wichtig ist, bald vorbei sein könnte?
Die Sprache atmet noch den Geist der 1920er Jahre: schnell, schnippisch, melancholisch. Doch schon in der nächsten Dekade wird diese Art zu leben und zu schreiben verschwunden sein – ausgelöscht von Ideologie, Gewalt und Krieg.
Die wichtigsten Szenen und Episoden 
Das erste Wiedersehen:
Raimund trifft Teddy in einem Pariser Café. Die Freude ist groß, aber sofort spürt man die Distanz, die zwischen ihnen gewachsen ist. Teddy wirkt verändert, selbstbewusster, fast unnahbar. Raimund versucht, die alte Nähe wiederherzustellen, doch Teddy bleibt zurückhaltend. Die Szene ist voller unausgesprochener Gefühle, Blicke, Andeutungen.
Streifzüge durch Paris:
Die beiden spazieren durch die Stadt, besuchen Museen, sitzen in kleinen Bistros. Paris erscheint als Ort der Möglichkeiten, aber auch der Melancholie. Immer wieder wird deutlich: Für Teddy ist Paris Heimat geworden, für Raimund bleibt es ein Traum.
Die Konkurrenz:
Teddy ist nicht allein – sie wird umschwärmt von anderen Männern, die wie sie aus Deutschland geflohen sind oder in Paris ein neues Leben suchen. Raimund fühlt sich bedroht, eifersüchtig, aber auch bewundernd. Diese Szenen zeigen die Unsicherheit und die Sehnsucht nach Zugehörigkeit.
Das offene Gespräch:
In einem intensiven Gespräch gesteht Teddy, warum sie nie nach Deutschland zurückkehren wird. Ihre jüdische Herkunft, die politische Lage, aber auch ihr Wunsch nach Freiheit machen ein Leben in Berlin unmöglich. Raimund wird klar, dass ihre Liebe keine Zukunft hat – nicht, weil sie sich nicht lieben, sondern weil die Welt sie auseinanderreißt.
Der Abschied:
Am Ende steht der unausweichliche Abschied. Raimund muss zurück nach Deutschland, Teddy bleibt in Paris. Die letzte Szene ist leise, traurig, aber auch voller Hoffnung: Beide wissen, dass sie sich vielleicht nie wiedersehen werden – aber die Erinnerung an diese Tage bleibt.
Charaktere und Nebenfiguren 
Neben Raimund und Teddy gibt es eine Reihe von Nebenfiguren, die das Pariser Leben spiegeln: Künstler, Intellektuelle, Exilanten, die alle auf ihre Weise versuchen, dem alten Europa zu entkommen. Sie geben dem Roman Farbe und Tiefe, machen Paris zu einem lebendigen Ort voller Geschichten und Möglichkeiten.
Was bringt mir „Abschied“ heute? 
„Abschied“ ist weit mehr als eine Liebesgeschichte – es ist ein Roman über Freiheit, Mut und die Kraft, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn die Welt sich gegen einen wendet. Für junge Leserinnen und Leser heute bietet das Buch gleich mehrere wichtige Impulse:
- Mut zur Veränderung: Raimund und Teddy stehen für Menschen, die bereit sind, neue Wege zu gehen, auch wenn sie Angst haben. Das Buch zeigt, dass es sich lohnt, für die eigene Freiheit und Überzeugung einzustehen – selbst wenn das bedeutet, Gewohntes hinter sich zu lassen.
- Offenheit für das Unbekannte: Paris wird als Ort der Möglichkeiten beschrieben, als Raum, in dem alles möglich scheint. Das ermutigt, die eigenen Horizonte zu erweitern, neue Erfahrungen zu suchen und offen für andere Kulturen und Lebensweisen zu sein.
- Sensibilität für die Geschichte: Der Roman macht deutlich, wie schnell sich eine Gesellschaft verändern kann – und wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben. Gerade in einer Zeit, in der politische Extreme wieder zunehmen, ist „Abschied“ ein Plädoyer für Toleranz, Empathie und Zivilcourage.
- Die Schönheit des Augenblicks: Haffners Sprache feiert das Leben, die Liebe, die kleinen Momente des Glücks. Das Buch erinnert daran, wie wertvoll diese Augenblicke sind – und dass man sie genießen sollte, solange sie dauern.
- Einblick in eine vergangene Welt: Für alle, die sich für Geschichte interessieren, bietet „Abschied“ einen authentischen Blick auf die Zeit vor dem Nationalsozialismus – geschrieben von jemandem, der damals selbst jung war und die Unsicherheit, aber auch die Hoffnung dieser Jahre gespürt hat.
Kurz: „Abschied“ hilft, die eigene Gegenwart besser zu verstehen, Mut zu fassen und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Es ist ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern inspiriert – und der zeigt, dass die Suche nach Freiheit und Glück zeitlos ist.
FAQs
Im Mittelpunkt von „Abschied“ steht Raimund, ein junger Berliner Jurist in den Zwanzigern. Er ist sensibel, nachdenklich und erlebt die Geschichte aus seiner eigenen Perspektive. Raimund ist tief in Teddy verliebt und reist für zwei Wochen nach Paris, um ihr dort näherzukommen. Seine Gefühle, Zweifel und Hoffnungen prägen die Stimmung des Romans und machen ihn zu einer authentischen und nahbaren Hauptfigur.
Die Geschichte spielt hauptsächlich im Paris der frühen 1930er-Jahre. Die Stadt wird als lebendige, offene und faszinierende Kulisse beschrieben, die einen starken Kontrast zum politisch angespannten und düsteren Deutschland jener Zeit bildet. Paris steht für Freiheit, Jugend und Möglichkeiten – aber auch für Melancholie und Unsicherheit, die die Figuren durch ihre Begegnungen und Streifzüge erleben.
Teddy ist die große Liebe von Raimund und die zentrale weibliche Figur des Romans. Sie stammt ursprünglich aus Wien, ist jüdischer Herkunft und hat sich bewusst für ein neues Leben in Paris entschieden, um der Enge und den Gefahren in Deutschland zu entkommen. Teddy ist unabhängig, klug und von vielen Männern umschwärmt. Für Raimund verkörpert sie das Ideal von Freiheit und Selbstbestimmung, aber auch die Ungewissheit einer Liebe, die nicht einfach zu leben ist.
Im Vordergrund stehen die Suche nach Glück und Freiheit, die Unsicherheit der Jugend sowie das Gefühl, dass eine unbeschwerte Zeit zu Ende geht. Die Figuren erleben intensive Momente von Liebe, Freundschaft und Abschied, während über allem die Bedrohung durch die politischen Entwicklungen in Deutschland schwebt. Das Buch erzählt von der Schönheit des Augenblicks, aber auch vom schmerzhaften Wissen, dass nichts von Dauer ist.
Der Roman lebt von einer besonderen Stimmung: Melancholie, Sentimentalität und ein Hauch von Wehmut durchziehen die Seiten. Die Gespräche, Spaziergänge und Begegnungen sind oft von Unsicherheit und ironischer Leichtigkeit geprägt. Gleichzeitig spürt man eine unterschwellige Traurigkeit, weil die Figuren ahnen, dass ihre Freiheit und Unbekümmertheit bald vorbei sein könnten.
Nebenfiguren wie Franz Fischauer und andere Freunde von Teddy und Raimund beleben die Geschichte und spiegeln das Lebensgefühl der Pariser Bohème wider. Sie sind jung, freiheitsliebend, manchmal ziellos und voller Hoffnung. Ihre Gespräche, kleinen Jobs und alltäglichen Sorgen geben dem Roman Tiefe und Authentizität, ohne je ins Klischee abzurutschen.
„Abschied“ ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein Zeitdokument, das zeigt, wie schnell sich eine Gesellschaft verändern kann. Es regt dazu an, die eigene Freiheit und die Schönheit des Augenblicks zu schätzen und mutig neue Wege zu gehen. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheit erinnert der Roman daran, wie wichtig Offenheit, Empathie und der Blick für das Wesentliche sind.